Dienstag, 18. Oktober 2011

Bilder

All meine Fotos aus 2007 und 2009 sind nun gemeinsam in einem neuen Album archiviert, selbiges ist hier zu finden:

https://picasaweb.google.com/107266957880456793136/GalaxiaInJapan20072009


Aber besucht doch auch meinen neuen Blog:

http://kochen-mit-galaxia.blogspot.com

Dienstag, 11. August 2009

Sonntag- Asakusa²+ Erdbeben






In der Nacht von Samstag auf Sonntag war es so dermaßen heiß, dass ich kaum schlafen konnte. Sogar als mein Gastfamilie gänzlich schlafen gegangen ist habe ich mich noch auf meinem Futon gewälzt, der mir wie brodelnde Lava vorkam. Ich habe mir dann doch wirklich meinen Fächer aus der Tasche rausgesucht um mir Luft zugewedelt habe. Das hat mich blöderweise noch munterer gemacht, weswegen ich dann doch wirklich angefangen habe Gameboy zu spielen. Das war dann irgendwann einschläfernd genung, aber weiß Gott wie spät es da schon war.
Meine Gastfamilie hat mir ja schon unter der Woche gesagt, dass sie am Sonntag zeitig weg gehen, da es da anscheinend irgendeine Veranstaltung der Ballettschule gibt, auf die alle 3 Kinder gehen. Gut, meinetwegen, ich werd schon den Teller mit meinem Frühstück finden, und zur Tür raus finde ich auch. Ich weiß wirklich nicht warum die da so ein Trara daraus machen.
Samstagmorgen, ich döse eigentlich noch tief und fest, höre ich, wie meine Schiebetüren wackeln, irgendwer ist da draußen und will vielleicht rein? Schnell ziehe ich mir sicherheitshalber die Decke irgendwie drüber (als ob irgendwer bei der Hitze mit Klamotten und unter der Decke schlafen könnte) und tu einfach mal so als ob ich das nicht höre und schlafe weiter.
Wenige Augenblicke später geht doch wirklich eine Schiebetür auf und eines der Kinder hoppelt über mich drüber (das Zimmer ist klein) und fummelt im lautstark im Kasten herum. Ähm? Hallo? Morgen, was machst du denn da? Die zwei anderen Kinder stehen an der Tür und linsen rein, erhoffen sich wohl einen Blick auf einen nackten Popo… Ich rapple mich vorsichtig auf, aber die Kleine ist schon wieder draußen und murmelt nur ein „´tschuldigung, dass ich gestört habe“. Tür zu, Kinder weg, alle verlassen die Wohnung.
Also echt, was war das denn?
Nach der kurzen Nacht (es ist noch nicht einmal 8 Uhr) steh ich halt auf, nach dem Schock kann ich eh nicht mehr einschlafen.
Draußen befindet sich wie erwartet mein Frühstück, interessanterweise ohne etwas zu Trinken, darauf wurde wohl ganz vergessen. In der Küche gibt’s auch nichts mehr, das nehmen die für gewöhnlich auch in ihren Thermoskannen mit.
Alle scheinen die Wohnung aber nicht verlassen zu haben, der Gastvater kam torkelnd aus dem Schlafzimmer, als ich gerade gehen wollte. Er erzählt noch irgendetwas, dass es zu Abend Pizza gibt und ich deswegen anrufen soll, jaja, den Spruch kenn ich.
Als ich dann nach einer gefühlten Ewigkeit raus kam musste ich beim Supermarkt feststellen, dass es noch nicht einmal 9 Uhr ist. Selbiger hatte nämlich noch geschlossen, aber da es gerade zu Regnen begann wartete ich lieber.
Danach ging es dann auch endlich Richtung Asakusa, dort war ich zwar schon einmal, aber dort gibt es wirklich viel zu sehen und vor allem günstige Yukatas habe ich dort gefunden.
Diesmal wollte ich die Strecke zwischen Asakusabashi und Asakusa aber nicht laufen, das tu ich mir wirklich nicht noch einmal an, auch wenn es nur 2 Stationen sind. Das Umsteigen bei Asakusabashi glich jedoch einem Irrgartenlauf, zuerst über hundert Treppen aus dem Bahnhof der JR Linie raus, dann über ebenso viele Rolltreppen wieder bei der Metrolinie rein.
Asakusa ist ja nicht nur bei Touristen ein beliebtes Ziel, auch viele Japaner pilgern dorthin. Auch heute strömten die Leute nur so aus der U-Bahn, es ist jedoch lustig zu beobachten wie sich Japaner bei so was verhalten. Ich machs mir ja einfach, ich folge einfach der Menschenmasse, die wissen schon wos langgeht, aber die Japaner, die hier nur zu Besuch sind oder das erste Mal hier sind müssen sich bei jedem Schild vergewissern, dass sie wirklich auf dem Weg nach Asakusa zum berühmten Kaminari-Mon sind.
Das Gelände zwischen dem berühmten Tor und dem eigentlichen Tempel ist ein Gewirr aus Geschäften, Einkaufsstraßen, Ständen und Buden. Auf den Hauptwegen werden Touristen Polyester- Yukatas zu überteuerten Preisen angeboten, so was würde doch kein Japaner tragen, das kann man auch gar nicht so tragen wie einen echten Yukata, aber die Touristen scheinen es zu kaufen.
Aber ich habe ja schon letztes Mal einen wunderbaren kleinen Stand in einer Seitenstraße gefunden, leider habe ich recht lange gebraucht um ihn heute wieder zu finden.
Aber ich habe ihn gefunden und ihm 2 wunderhübsche Yukatas um nicht einmal 4000 Yen (das sind 28€!!) abgekauft.
Bei 2 anderen Shops habe ich günstig (na ja wenn man es günstig nennen kann für sowenig Stoff soviel zu bezahlen, aber es war wirklich das günstige dass ich gefunden habe!) 2 hübsche Obis gekauft, die sich gut mit den Yukatas kombinieren lassen.
Bei einer meiner Verschnaufpausen hat mich ein älterer Herr angesprochen, das übliche, woher ich komme, was ich hier in Japan mache, usw. Er war aber sehr nett und freundlich und hat auch einiges von sich erzählt und war sehr bereit japanisch mit mir zu reden, nur hin und wieder wenn ich ein Wort nicht verstanden habe hat er auf ein furchtbares Englisch zurück
gegriffen. Aber als dann endlich seine Frau vom shoppen zurückkam, habe ich die Flucht ergriffen, will ja nicht ewig herum sitzen und mit alten Leuten reden.
Als ich mich dann am Nachmittag schwer beladen auf den Rückweg machen wollte (inklusive Zwischenstopp) habe ich doch tatsächlich meine U-Bahnstation nicht gefunden. Dummerweise führte der Weg durch eine kleine Seitengasse, aber welche? Die Gegend schaut hier leider überall gleich aus, überall eine Überdachung und gelbe Laternen und viele viele Menschen. Ich bin dann ein bisschen in der Gegend herum geirrt und habe dann einen anderen Eingang der selben Station gefunden, zum Glück!Meine Suica Karte hatte für normale Strecken nur noch 10 Yen Guthaben, dummerweise hat mich die Schranke deswegen nicht durchgelassen und der einzige Automat für Suica Karten war außer Betrieb, wie toll!
2 Freundliche Japaner sind vorbei gekommen, haben mein verwirrtes Gesicht gesehen und wollten mir sofort helfen. Sie klopften einfach mal beim Automaten an (da hinten sitzt ja jemand!) und haben dem mein Problem geschildert. Der Automat wurde innerhalb kurzer Zeit gerichtet und ich konnte mir ein Guthaben auf die Karte laden.
Gleich eine Station nach Asakusabashi befindet sich Ryogoku, laut meinem Tokyo Führer ein Sumo-Zentrum. Und tatsächlich erkenne ich das große Gebäude, in dem Sumo Vorführungen stattfinden. Nachdem ich einmal drum herum gelaufen bin habe ich gesehen, dass mein Haupteingang recht viele Leute ein- und ausgehen, ich probiers also auch, vorbei an dem Wachmann, der mich freundlich rein bittet. Drinnen finde ich dann ein kleines Sumomuesum vor, nicht sehr spekatkulär, deswegen schau ich mal wo die anderen Leute so hin laufen und siehe da, in der großen Halle ist was los. Zuerst halte ich es für Übungskämpfe, aber die Teilnehmer schauen alle noch sehr Jung aus, ein paar Schmächtige waren auch dabei.
Ich wage mich also weiter nach vor und setzte mich in eine der Sitzlogen (hier ist für alle Schuhe ausziehen Pflicht) in der zweiten Reihe und beobachte eine Weile was so vor sich geht. Die Zuschauer scheinen alles Verwandte der Junior-Sumoringer zu sein, das sieht man einigen leider auch sehr an.
Das ganze Stellte sich als Landesmeisterschaft der Nachwuchs-Sumoringer heraus, die hier in Gruppen gegeneinander antraten. Gewonnen hat übrigens die Präfektur Ischigawa.




Es war wirklich lustig und interessant mitanzusehen, besonders wenn ein Fliegengewicht gegen ein kleines Walross antreten muss.
Die Sumokämpfer tragen wirklich nichts anderes als dieses übergroßen Stringtanga, der hin und wieder beim Kampf auch aufgeht. Der Kampf ist übrigens sehr kurz, nicht einmal eine Minute und schon ist es entschieden.
Als alles vorbei war bin ich dann auch gleich Nachhause gefahren, ich war sowieso zu müde um mir noch irgendetwas anzusehen und meine Einkäufe waren zu schwer.
Ich hatte nur noch eine 10Yen Münze, weswegen mein Anruf auf der Mailbox der Gastmutter eher kurz ausgefallen ist und ich fürchte die Zeit ist nicht mehr auf der anderen Seite angekommen, na ja was solls, sollen sie sich das mal selbst überlegen.
Auf dem halben Weg zwischen Bahnhof und Gastfamilie ist mir mein Gastvater entgegen gekommen, den habe ich aufs erste gar nicht erkannt, hab den ja vielleicht 5 oder 6 mal gesehen, und das auch nur kurz in der Früh.
Anscheinend gibt es die angekündigte Pizza nicht zuhause sondern in einem Restaurant, zumindest steuerte er direkt eines an. Ich dachte die ganze Familie wird dort schon sitzen, aber Fehlanzeige. Wir bleiben alleine, die Gastmutter ist mit den Kindern bei ihren Eltern.
Noch dazu war das Restaurant etwas merkwürdig, schon die Eingangstür war selbst für einen Japaner zu niedrig, danach musste man über eine Holzbrücke, die knapp die Decke streifte und dann saßen wir bodennah in einer kleinen Ecke, zwischen uns ein 10cm hoher Tisch.
Beim Essen sind mir immer wieder die Füße eingeschlafen, mit einem Kleid kann man dummerweise nicht so im Schneidersitz dasitzen wie mein Gastvater das zum Beispiel gemacht hat.
Mitten im Essen gab es dann sogar ein Erdbeben. Nur ein ganz leichtes, außer dem Schwanken hat man rein gar nichts mitbekommen. Dauerte auch nur knappe 2 Minuten.
Es war jedoch eine sehr interessante Erfahrung, als es losging sind alle verstummt, aber sobald sie gemerkt haben, dass es nur ein leichtes ist, haben die Leute weiter gelacht und geredet, als wäre das das natürlichste auf der Welt.
Hier in Japan ist das wohl auch wirklich so der Fall, in der Zeitung gibt’s hin und wieder Tabellen, in denen die letzten Erdbeben mit Epizentrum und Stärke verzeichnet sind, mehr nicht.
Wenn bei uns mal ein Erdbeben ist, das ich einfach verschlafen habe, sind die Zeitungen tagelang voll damit, als stünde der Weltuntergang bevor.
Nach dem Essen haben wir uns auf dem Heimweg gemacht, aber plötzlich hat sich der Gastvater verabschiedet, meinte noch ich solle zuhause halt gleich Duschen gehen, und weg war er. Sehr seltsamer Kerl.
Zuhause war natürlich niemand, hätte ich auch nicht erwartet. Es lag jedoch ein Zettel auf dem Esstisch, eines der Kinder hat mir aufgeschrieben, dass mein Abendessen (Pizza) im Eiskasten ist. Hier weiß A nicht was B macht, wie mir scheint?
Na egal, gegessen hab ich schon, also ab unter die Dusche, die ich bitter nötig habe nach der Hitze heute. Ich weiß nicht wie die Japaner das aushalten, erst recht mit soviel Gewandt, und das ohne sich in ein klebriges Etwas zu verwandeln.
Irgendwann, nachdem ich meine Einkäufe verstaut hatte, ist dann auch die Gastfamilie eingetrudelt. Zum Glück sind die Kinder zügig ins Bett gegangen, bzw. wurden von ihrem Vater dorthin getragen.
Bei der Hitze, die es selbst jetzt um 22Uhr noch hat, sehne ich mich ein kleines bisschen nach den kühlen Sommernächten in Österreich.

Samstag- Makuhari















Freitagabend fragte mich meine Gastmutter ob ich denn Lust hätte mit ihnen ins nahe gelegene Outlet zu fahren, ein bisschen gemeinsam shoppen. Ich sagte spontan zu, bereute es aber nach ein paar Minuten wieder, denn des weiteren sagte sie, dass wir früh aufstehen müssten, um 10 Uhr würden die Shops aufsperren und sie müssten gegen 12 Uhr wieder fahren weil sie Mizuki zu irgendeinen Unterricht bringen müsste. Na toll, dachte ich mich. Aber was soll’s, vielleicht ist das Outlet toll genug und ich kann dann einfach dort bleiben, während sie wieder fahren.
Am Samstag bin ich dann dank des Krachs der Kinder und der Waschmaschine schon vor dem Wecker aufgewacht. Nach dem Frühstück (Aufbackweckerl mit Salat, gebratenen Sojasprossen mit Fleischstückchen und natürlich Tee) ging’s dann auch bald los. Makuhari ist auch mit dem Zug nur 2 Stationen entfernt und auch mit dem Auto ging’s recht rasch. Zum Glück, denn die Kinder sind eher ungeduldiger Natur und motzen schnell wegen jeder Kleinigkeit herum.
Das Outlet selber schien auf dem ersten Blick gar nicht besonders groß zu sein und auch wenn ich mich frei bewegen konnte, hatte ich doch immer die Kinder im Rücken, besonders Satsuki wollte lieber mit mir spielen, als ihrer Mutter beim Schuhe kaufen zuzusehen. Das zweite Gebäude zu dem wir weiter gingen war schon größer und dummerweise offen, sprich total heiß. Da trennten sich dann aber unsere Wege rasch, die Mutter wollte gleich ins untere Stockwerk während ich lieber Shop für Shop abging. Die meisten Namen sagen mir schließlich nichts, also musste ich sowieso in jeden reinschauen, wobei es auch ein paar wenige bekannte gab, zum Beispiel Adidas und Nike.
Dort habe ich dann auch einen günstigen Markenrucksack für meinen Freund erstanden, eine günstige farbige Strumpfhose und ein Jeanskleid, das mir sogar passt.
Als ich dann irgendwann beide Stockwerke abgeklappert habe, habe ich mich auf die Suche nach etwas zu Trinken, einer Toilette und meiner Gastfamilie gemacht (in der Reihenfolge). Kaum hatte ich etwas zu trinken und steuerte die Toilette an fand mich aber meine Gastfamilie, oder zumindest ein Teil davon. 2 der Kinder sind auf der Suche nach mir scheinbar verloren gegangen. Die Gastmutter platzierte mich also im Gemenge, meinte ich solle hier warten und suchte ihre Kinder. Kaum war sie ums Eck verschwunden sind die 2 Gesuchten aus der anderen Richtung gekommen, weswegen wir eiligst hinterher sind. Zum Glück haben wir uns dann alle wieder gefunden.
Da ich in der Früh angedeutet habe ich wolle am Nachmittag nach Akasaka entließ mich meine Gastmutter dann Richtung Bahnhof und nahm zum Glück meine Einkaufstaschen mit.
Als ich dann aber am Bahnhof war (nachdem ich endlich auf der Toilette war!) habe ich aber auf der anderen Seite des Bahnhofes weitere Einkaufscenter entdeckt und steuerte sie prompt an. So bin ich immer weiter von einem Kaufhaus zum nächsten, wobei ich gegen 15 Uhr bei einem Supermarkt Halt machte und mich dort Kulinarisch Versorgte, zum Glück gab es in diesem Einkaufscenter ein paar Sitzbänke, wo ich mein leckeres Mittagessen verspeisen konnte. Diesmal habe ich mich für Sesam-Gemüse-Fleischbällchen entschieden und dazu 2 Inarizushi (frittierte Tofutaschen mit Sushireis Füllung) sowie 2 kleinen Sekihan Onigiris (Sekihan ist mit süßen Bohnen gekochter Reis, wodurch eine Rot-Rosa Färbung entsteht).
Dummerweise hatte ich recht bald viele schwere Einkaufstaschen, darunter ein dickes Kochbuch mit Bento-Rezepten (und das noch dazu sehr günstig!). Eigentlich hatte ich vor bis zur JR Makuhari Station zu laufen, auf der Karte sieht das ja nie weit aus. Es war aber doch eine recht lange Strecke, die ich zum Glück hin und wieder mit einem Kaufhausbesuch unterbrechen konnte.
Laut meiner Karte müsste ich kurz vor meiner Station noch die Kesei Linie kreuzen, als ich zu einer Unterführung kam dachte ich eigentlich, dies sei die Kesei Linie und lief natürlich weiter und weiter und weiter.
Ich orientiere mich an den Hochhäusern, von denen ich gerade kam und die ich beim vorbeifahren eigentlich immer aus der Ferne sehen kann. Aber irgendwie rückten die Hochhäuser immer weiter in die Ferne und nirgendwo war jemand den ich hätte fragen können. Erst als ich endlich bei einem Kombini ankam konnte ich nach dem Weg fragen. Der Verkäufe schickte mich jedoch wieder in die entgegegen gesetzte Richtung, Scheinbar bin ich irgendwo falsch gelaufen, oder war meine Linie doch die bei der Unterführung?
Schließlich war sonst nirgendwo weit und breit ein Zuggleis zu sehen.
Ich lief also den ganzen Weg wieder zurück und folgte dann den Gleisen und siehe da, JR Makuhari Station….
Da es heute noch dazu verdammt heiß und sonnig war, kam ich total überhitzt bei der Station an, ich wollte nur noch in einen Klimatisierten Raum. Dummerweise ist der Bahnhof so klein, dass er nicht einmal klimatisiert war. Ich musste also auf einen Zug warten, wohin der mich bringt, war mir eigentlich ziemlich egal.
Ich bin dann sowohl bei Shimosanakayama als auch bei Motoyawata ausgestiegen und habe mich dort noch weiter in den Kaufhäusern umgesehen. Es ist äußerst praktisch wenn man direkt vom Bahnhof in die Kaufhäuser kann. Die japanischen Kaufhäuser haben eine interessante Aufteilung. Ganz unten, manchmal auch im Untergeschoß befindet sich ein Supermarkt oder eine Einkaufshalle, in der regionale Spezialitäten angeboten werden. Dann kommen einige Stockwerke mit Klamotten, Schuhen, Haarschmuck und Strumpfgeschäften. Weiter oben findet man zumeist Büchergeschäfte, Papierwaren, Männerkleidung und 100 Yen Shops. Ganz oben befinden sich dann die Restaurants und Lokale, manchmal gibt es auch eine Game-zone, in der man die japanisch typischen Spiele spielen kann oder auch die Pricora Bilder machen kann.
Als mir dann die Füße schon weh taten und mir die Einkaufstaschen trotz Mini-Handtuch ins Fleisch schnitten, habe ich mich wieder auf den Heimweg gemacht. Eigentlich sollte ich ja wieder vorher anrufen, aber ich hab keine Lust und die Telefonnummer sowieso nicht mit.
Nach dem Abendessen (frisch gemachte Yakisoba) ging’s für mich gleich mal unter die Dusche um den Schweiß des Tages abzuwaschen. Danach klebten mir die Kinder am Hals, wobei es diesmal recht amüsant war. Wir haben zusammen Fotos gemacht, fand ich eigentlich recht lustig, die Gastmutter wohl weniger, sie hat die Kinder zur Ordnung gerufen, womit der ganze Spaß vorbei war. Nur Satsuki ist noch mal gekommen und hat sich von mir kitzeln und necken lassen.
Meine zahlreichen Einkäufe habe ich dann noch von überflüssigem Verpackungsmaterial befreit und schon mal in den Koffern verstaut. Ich hoffe ich hab dann nicht zuviel Gewicht…
Eigentlich hatte ich auf dem Hinflug 6-7kg unter dem Zugelassenen Gewicht, ich habe ein 9kg Packet verschickt, also müsste es sich ja eigentlich ausgehen…
Dummerweise habe ich gerade an Büchern relativ viel eingekauft, bzw. durch den Unterricht an der Sprachschule erhalten, so was schlägt sich ja recht schnell ins Gewicht.

Donnerstag, 6. August 2009

Schulalltag und Postprobleme









Sobald die Gastmutter morgens aufsteht wird es schwierig weiter zu schlafen. Sie hat die tapsenden Schritte eines Baby Elefanten und ruft mit nervtötender Stimme ihre übermüdeten Kinder aus dem Bett. Die drei sind morgens wirklich sehr unausstehlich, Kazuki schaut mich dann immer an als ob ich ihr Haustier gefressen hätte und Satsuki will morgens nie dass ich sie oder die Sachen mit denen sie gerade herum spielt ansehe. Naja und Mizuki ist morgens auch nicht gerade die gesprächigste.
Aus diesem Grund vermeide ich es allzu früh raus zu kommen und traue mich erst aus dem Zimmer wenn ich Frühstück vermute. Für die Gastmutter scheint es aber nicht selbstverständlich zu sein, morgens als erstes das Frühstück zu machen. Oft macht sie zuerst eine Ladung Wäsche fertig, trillt die Kinder zu ihren Hausaufgaben oder macht sonstige Sachen, nur kein Frühstück.
Da im Moment für alle 3 Kinder Sommerferien sind müssten sie sich ja eigentlich nicht hetzen, aber alle 3 gehen in Ferienschulen, Spezialunterricht, Ballettunterricht, Klavierunterricht und was man sich sonst noch alles vorstellen kann. Der Stundenplan der Kinder ist also immer sehr voll und ich sehe sie eigentlich selten bis nie wirklich spielen und das obwohl sie zwischen 4 und 8 Jahre alt sind.
Ich verlasse sobald wie möglich die Wohnung, wobei ich meistens mit den Kindern Zähne putze. Die Zahnbürsten der Kinder sehen aus wie kleine, rosarote, Mini-Klobürsten, die Mutter legt aber Wert darauf, dass sie sie auch täglich benutzen.
Gelegentlich sehe ich morgens sogar den Gastvater, aber meistens schläft er noch wenn ich weg gehe.
Vormittags ist in Japan eher wenig anzufangen, die meisten Geschäfte öffnen erst zwischen 10 und 11 Uhr Vormittags, das ist leider reichlich spät.
Aber meine Fahrt ins Zentrum Tokyos, wo sich meine Sprachschule befindet dauert sowieso eine ganze Stunde, Laufzeit nicht mit einberechnet.
Ich habe wie viele andere auch eine SuICa Karte, die mich mit nur einer leichten Berührung des Touchscreens durch die Schranken lässt. Das geht recht schnell, was bei den Massen an Menschen auch recht praktisch ist.
Auf einem japanischen Bahnhof muss man sich an die akustischen Hintergrundgeräusche gewöhnen. Da viele Japaner Vogelgezwitscher als beruhigend empfinden piept es in regelmäßigen Abständen überall. Natürlich gibt es eine ohrenbetäubende Durchsage wenn der Zug einfährt, aber nicht nur mit der Information, dass der Zug einfährt (als ob man das nicht den vielen blinkenden Anzeigetafeln entnehmen könnte) sondern auch mit diversen Warnungen. Man hat gefälligst hinter der gelben Linie zu warten, die übrigens sehr viel weiter hinten liegt als bei uns. Sobald die Türen piepsend aufgehen wird für alle unüberhörbar der Name der Station durchgesagt (auch das kann man im Wageninneren über jeder Tür lesen, sowohl in Kanjis, Katakana und in Romanji). Um die Wartezeit in der Station für alle so angenehm wie möglich zu machen ertönt in der Zeit in der die Türen geöffnet sind eine Melodie, die sich von den anderen Zuglinien unterscheidet. Bevor sich die Türen schließen gibt es wieder eine Durchsage, denn selbiges ist gefährlich und das ist nicht mal so weit her geholt. Die Türen gehen hier nämlich nicht wieder auf wenn man noch dazwischen hüpft oder sich die Tasche einklemmt. Also ja auf die Finger aufpassen.
Da ich meist erst zwischen 9 und 10 Uhr Vormittags in die Stadt fahre kriege ich meistens sogar einen Sitzplatz. Das ist in Japan nicht selbstverständlich. Gerade in der Rush-hour müssen 75% der Leute stehen und das wie die Sardinen. Noch schlimmer ist es im Expresszug, der nur die großen Stationen anfährt und deswegen gute 10 Minuten schneller ist, aber ob man sich das antun will, für 10 Minuten? Ich tus jedenfalls nicht.
Wenn man einen Sitzplatz ergattert hat geht’s bei den meisten Japanern gleich ans Schlafen (Inemuri genannt). Das ist für die Japaner so selbstverständlich wie Zeitung lesen oder spielen.
Sitzplätze sind natürlich sehr begehrt und so schnell kann man gar nicht schauen ist der Platz weg sobald man aufsteht.
Richtung Stadt wird der Zug dann immer voller und man muss sich schon richtig rauszwängen wenn man dann endlich sein Ziel erreicht hat. In meinem Fall die Station Suidobashi. Direkt am Bahnhof gibt es wie bei jedem größeren Bahnhof eine Vielzahl von Pachinkohallen, Restaurants und Geschäften. Da die Gegend um Suidobashi mit Bürohochhäusern gesegnet ist gibt es vor allem viele Restaurants, die um die Mittagszeit sogar Hauseigene Bento-Boxen vor dem Eingang verkaufen.
Ich laufe ca. 10 bis 15 Minuten bis zu meiner Sprachschule, aber auf dem Weg mache ich oft in den 24 Stunden Kombinis halt um mir primär etwas zu trinken zu kaufen. Hin und wieder kaufe ich mir aber auch ein kleines Mittagessen, zum Glück haben die Kombinis ein reichhaltiges Angebot. Von Onigiri über kalte Soba Nudeln bis zur Bento-Box in verschiedenen Größen haben sie alles was das Herz begehrt.
Mein Stundenplan sieht übrigens wie folgt aus:
Montag:
13-15Uhr Rapid-Read Übungen (schnelles Lesen und Erfassen)
15-17Uhr Grammatik und Übungen aus dem Lehrbuch
Dienstag:
13-15Uhr Kanji Unterricht
15-17Uhr JLPT Grammatik (JLPT ist ein offizielles Prüfungssystem für Japanisch Lernende)
Mittwoch:
13-15Uhr Hörverständnis Übungen
15-17Uhr Grammatik und Übungen aus dem Lehrbuch
Donnerstag:
13-15Uhr Kanji Unterricht
15-17Uhr JLPT Grammatik
Freitag:
13-15Uhr Aufsatz Übungen
15-17Uhr Grammatik und Übungen aus dem Lehrbuch

Im ganzen habe ich 3 Verschiedene Lehrbücher bekommen und habe bei 4 verschiedenen Lehrern Unterricht. Wobei unsere Klasse für den Kanji Unterricht noch mal extra aufgespalten wird, scheinbar können manche nur sehr wenige Kanjis.

Nach dem Unterricht gehe ich oft noch in den kleinen Computerraum der Schule, 5-6 Pcs (einer ist meistens kaputt) für gut 100 Schüler. Eigentlich gibt es die Regel, dass man nur 15 Minuten lang an einem Pc bleiben darf, zumindest wenn andere auf die Benutzung selbiger warten. Aber ich ignoriere das eigentlich immer. Bei dem lahmen Internet brauch ich ja schon 10 Minuten um überhaupt zu meinen Mails zu kommen…
Da sie kein W-LAN haben muss ich mir das Internetkabel eines Pcs so ausborgen, was meist zu Verwirrung führt, denn alle glauben ich benutze den Pc gar nicht und wollen da hin. Aber ja gerne doch, aber Internet gibt’s keines ;-)

Gegen 19 Uhr fahre ich dann zu meiner Gastfamilie nach hause. Leider ist die Rush-hour abends sehr viel ausgedehnter und ich bekomme oft erst auf der halben Strecke einen Sitzplatz ab. Zu allem Ungut fährt mein Zug abends vermehrt nur bis Nishifunabashi oder Tsudanuma. Das heisst aussteigen und auf den nächsten Zug warten, der weiter bis zu meiner Station fährt, die immerhin nur 2 Stationen vom Zentrum Chiba entfernt ist.
Um 20:30 komme ich dann für gewöhnlich nach Hause und werde zumeist Freudig von den Kindern empfangen, na ja bis auf Kazuki, die schaut immer nur doof.
Nach dem Hände waschen, auf das sie hier bestehen, gibt’s Abendessen. Da die Kochkünste meiner Gastmutter zu Wünschen übrig lassen tröste ich mich meist damit, dass Reis ja sehr sättigend ist. Dummerweise hat meine Gastmutter bemerkt, dass ich meinen Salat immer aufesse und seitdem bekomme ich immer größere Portionen selbigen. Traditionellerweise gibt es immer viele kleine Teller und Schüsseln mit verschiedenen Speisen, so hab ich oft das Glück, dass irgendetwas davon gut schmeckt.
Die Kinder waren meistens schon vor dem Essen im Ofuro, dem japanischen Bad. Wobei in meiner Familie das baden an sich scheinbar eher vernachlässigt wird. Es wird viel mehr geduscht. Die Nasszelle ist relativ groß, aber die Duschvorrichtung geht mir nicht einmal bis zur Brust, weswegen ich, wie die meisten Japaner, im Badezimmer auf einem Mini Hocker sitze.
Im Badezimmer steht auch die Waschmaschine, die beim Schleudern fast aus ihrer Vorrichtung hüpft und dabei wie wild piept. Meine Schmutzwäsche sammle ich jedoch in meinem Zimmer. Mir ist es lieber meine Wäsche auf einmal gewaschen zu bekommen als einzelnd, zumindest seit ich einmal ein Unterhöschen in kunstvoller Origamifaltung in meinem Zimmer vorfand. Das ist mir dann doch zu peinlich…

Letztens habe ich mir bei der Post einen Karton gekauft und mich über das verschicken ins Ausland erkundigt. Dabei hat mir die Postbeamtin einen Zettel mitgegeben mit einer Telefonnummer, die ich doch bitte vorher anrufen soll. Wieso und weshalb habe ich nicht so ganz verstanden, weswegen ich meine Gastmutter gefragt habe, also das Packet und schickfertig war. Interessanterweise führte diese Nummer zu einer Hotline, die einem einen Postbeamten nachhause schickt um schwere Pakete abzuholen. Noch am selben Abend klingelte der Postbote bei uns und erschien mit einer Waage und einem Lesegerät, wie es viele Postboten bei uns auch schon haben.
Als ich vor 2 Jahren in Fukuoka war habe ich ebenfalls ein Paket verschickt und dabei massenhaft Zetteln ausgefüllt, bis endlich das richtige dabei raus kam. Zum Beispiel musste ich als Absender meine eigene Adresse in Österreich angeben, die natürlich mit der Sendeadresse ident ist. Die Angaben zum Inhalt des Paketes sollten in der Zustellersprache erfolgen, also in Deutsch (logisch, die in Japan interessieren sich ja nicht dafür was ausgeführt wird). Ich habe es also diesmal genauso gemacht, was natürlich für Verwirrung sorgte. Unglücklicherweise habe ich einen Postboten erwischt, der wohl selten bis nie Pakete fürs Ausland abholt, aber schlussendlich hat es ja dann doch geklappt und das Paket ist seit Montagabend unterwegs.
Die Abende bei meiner Gastfamilie sind etwas eigenartig, die Kinder scheinen ins Bett zu gehen wann sie wollen, besonders die kleine Satsuki bleibt oft sehr lange auf. Auch die Gastmutter ist oft lange auf und sieht sich eher dämliche Sachen im Fernsehen an oder liest.
Damit ich vor allem von den Kindern eine Ruhe habe, sage ich spätestens um 22 Uhr Gute Nacht und schließe meine Hauchdünnen Schiebetüren durch die man jedes noch so kleine Geräusch hört. Ich fürchte, man hört sogar das tippen.
Irgendwann geht aber auch die Gastfamilie ist Bett, wobei ich es oft nicht einmal höre wenn der Gastvater nach Hause kommt.

Sonntag-Chiba²






















Heute Morgen habe ich spontan entschlossen noch einmal nach Chiba zu fahren, das ist ja schließlich auch groß genug, dass ich da noch mehr finde, als das letzte Mal.
Bevor ich aufbrach, bat mich meine Gastmutter mal wieder vorher anzurufen, heute gäbe es Okonomiyaki, was das eine mit dem anderen zu tun hat versteh ich jedoch weniger.
Ich habe noch in der Früh wieder Pricora gemacht, doch dummerweise habe ich diesmal keinen Time-Stop bekommen und so konnte ich die Bilder kaum verzieren, da wurden sie auch schon ausgedruckt. Zu dumm aber auch!
Danach habe ich beschlossen zu Fuß nach Chiba zu laufen, grundsätzlich bin ich ja schon in Chiba, halt in einem Außenbezirk, aber soo weit kann es doch gar nicht sein, mit dem Auto der Gastfamilie bin ich recht rasch dort gewesen, also müsste es auch zu Fuß zu bewältigen sein.
Dummerweise habe ich mir dafür echt den falschen Tag ausgedacht, die Gegend ist hier weniger belebt und daher hatten viele Shops am Straßenrand heute geschlossen. Nach einer Weile bin ich auf die Monoline gestoßen, die über den Köpfen der Leute hinwegdüst und dabei auch recht still und leise ist. Leider habe ich genau aus diesem Grund kein gutes Foto von ihr erwischen können. Irgendwann bin ich dann sogar auf einen Park gestoßen, in dem jedoch fast nur Ältere Leute waren, die sich anscheinend auf den Sonntagsplausch trafen. Im Kombini gleich in der Nähe habe ich etwas zu Trinken und eine kleine Süßigkeit gekauft. Dabei habe ich einen kleinen unscheinbaren Schrein entdeckt, der seltsam geschrumpft wirkt, oder er verehrt eine Mäusegottheit, eines der Mini-Tooris stand direkt vor einer kleinen Höhle, die aussieht als ob sie einem Nagetier gehört.
Dummerweise gab es in diesem Schrein auch stehendes Gewässer, eine Brutstätte für Gelesen, die sofort die Verfolgung aufnahmen, eine hat sich sogar in mein Sackerl geschlichen und mich dann erst begrüßt, als ich im nahen Park mein Essen essen wollte.
Zu Regnen hat es zu meinem Glück dann auch noch angefangen, nicht stark, nicht der Rede wert, aber die Japaner tun da immer so als wären sie aus Zucker.
Japaner haben da überhaupt eine seltsame Einstellung. Sie meinen zum Beispiel, dass man davon Krank wird, wenn man nachts mit Klimaanlage schläft, scheinen aber kein Problem damit zu haben total verschwitzt in die unterkühlten Einkaufszentren zu gehen.
Genauso scheinen sie zu meinen, man würde Krank werden, wenn man vom Regen nass wird. Als ich einmal ein klein wenig nass nach hause kam hat meine Gastmutter sogar meinem Gastvater gesagt, sie müssten mich wohl auch noch ins Krankenhaus bringen. Sie dachte wohl ich versteh das nicht ;)
Nach einer kleinen Ewigkeit bin ich dann sogar im Zentrum gelandet und hab mich von da an von einem Einkaufszentrum ins nächste geschwungen, auch hier sind sie alle verbunden, entweder durch Übergänge oder Unterirdisch.
In einem Kaufhaus habe ich sogar in der Bücherabteilung die Zusatzbücher für meine Lehrbücher an der Uni gefunden, die ich eigentlich vor 2 Jahren schon gesucht habe. Diese Übungsbücher sind eigentlich für Band I und II, die ich beide schon abgeschlossen habe, aber ich habe sie trotzdem gekauft, Übungen können nie schaden und vielleicht kann ich sie auch noch anders gebrauchen.
Am frühen Nachmittag habe ich mich dann in den Untergeschoßen nach etwas Essbaren umgesehen und sogar einiges gefunden, leider nicht die gewünschte große Auswahl, aber genug um mir das Beste rauszupicken. Es sind dann japanische kleine Fleischbällchen geworden mit einer Auswahl an Reisprodukten. 2 Futomakis (dicke Sushi Rollen mit viel Füllung), 2 Inarizushis (frittiertes und dann eingelegtes Tofu, das mit Reis gefüllt ist) und 2 Onigiri (Reisbälle mit diversen Geschmacksrichtungen oder auch oft Füllungen).

Hier in Chiba sind mir schon letztes Mal die Schwalben aufgefallen, die im Sturzflug hier im den Bahnhof düsen und in einem niedrigen Durchgang ihre Nester haben. Jedes Nest ist meinem „Scheißschutz“ versehen, was den Schwalben als zusätzliche Landefläche dient, letztes Mal haben sie sich noch im ihre Reviere gestritten, diesmal hat man schon aus allen Pipen gehört und ein paar hungrige Schnäbel gesehen.
Um ca. 6 Uhr bin ich dann aber doch nachhause gefahren, gefahren, nicht gelaufen. Obwohl ich es für Wucher halte, für diese kurze Strecke (ich fahre nur 2 Stationen) ganze 180 Yen zu verlangen (ca. 1,30€).
In Inage wollte ich dann eigentlich, wie gewünscht, meine Gastmutter anrufen, aber die öffentlichen Telefone nehmen nur 10Yen und 100Yen Stücke, wobei auf letztere nicht herausgegeben wird. Für ein Gespräch brauche ich ca. 20-30Yen, dummerweise hatte ich kein einziges 10Yen Stück. Deswegen fiel der Anruf aus, ich finde das ganze sowieso überflüssig, wo ich doch eh einen Schlüssel habe.
Zuhause traf ich dann nicht nur auf meine Gastfamilie, sondern auch auf reichlich Gäste, darunter auch die Familie, bei der wir gestern das Hanabi bewundert haben.
Wie versprochen wurden Okonomiyaki gemacht, aber ehrlich gesagt war es dieses Mal nicht so gut, wie die, die meine Gastmutter vor einer Weile gemacht hat. Diesmal war es ein reiner Misch-Masch verschiedener Zutaten und zuwenig Teig. Aber zum Glück gab es auch anderes, darunter Nudelsalat auf japanisch und Edamame (die grünen Sojabohnen, die man direkt aus der Schale isst).
Inzwischen ist es 22:15 und alle Gäste sind noch da, darunter auch viele Kinder, die sich schon den ganzen Abend lang aufführen wie die Wildschweine. Hoffentlich hab ich bald meine Ruhe!

Sonntag-Shinshuku+Hanabi


























Ich war zwar schon einmal in Shinshuku, aber da die Gegend so etwas von groß und vielfältig ist wollte ich unbedingt noch einmal hin fahren.
Die Fahrt dauerte mal wieder elend lange, aber was tut man nicht alles um etwas von Tokyo zu sehen?
Bevor ich los bin habe ich noch ein paar Pricora Bilder gemacht, gleich in der Früh bevor das Make-up wegen der Hitze zerläuft und man etwas fertig aussieht ;)
Kaum zu glauben wie viele Kaufhäuser es hier doch gibt, die meisten 8 Stockwerke hoch und noch 2-3 Stockwerke tief. Diesmal habe ich auch die Unterirdische Gegend erkundet und herausgefunden, dass es hier, genauso wie in Fukuoka eine Unterirdische Einkaufszone gibt, die die Einkaufszentren und das große U-Bahn Netzwerk miteinander verbindet. Lustigerweise hat hier in Shinshuku jede Linie ihren eigenen Bahnhof, wenn man umsteigen will muss man zum Teil recht große Strecken überwinden und genau das machen sich die Geschäfte zum Vorteil und lassen die Leute an ihren Auslagen vorbei laufen.
Ich hatte mir heute eigentlich vorgenommen eine leckere Bento-Box aus einem großen Supermarkt zu essen, normalerweise befindet sich ein solcher Supermarkt im Untergeschoß großer Kaufhäuser, aber heute bin ich nicht im Geringsten fündig geworden. Ich bin stundenlang durch die Kaufhäuser gelaufen, aber gefunden habe ich dabei nur eine Einkaufsgelegenheit für verschiedene Lebensmittel, die waren jedoch alle roh oder als Geschenk gedacht. Irgendwann am späteren Nachmittag habe ich dann eine Ecke gefunden, in der es auch ein paar Bento-Boxen gab, leider keine große Auswahl. Aber es war trotzdem überaus lecker.
Haarschmuck habe ich dafür heute reichlich gefunden und auch ein paar hübsche Teile gekauft, leider sind Schmetterlinge nicht mehr so im Trend wie sie vor 2 Jahren in Fukuoka waren, die hätten mir noch viel besser gefallen, aber natürlich sind auch die heurigen sehr hübsch.
Ich bin erst relativ spät nachhause gefahren, da ich nur in Shinshuku herum gelaufen bin taten mir die Füße nicht annähernd so weh wie letztes Mal, weswegen ich sehr viel länger Lust am herum laufen hatte.
In Inage habe ich mir dann noch im Supermarkt ein großes (1,5 l) Calpico gekauft, das ist dort sehr viel günstiger als im Kombini oder gar an den Automaten.
Zum Glück hatte ich den Schlüssel mit, denn schon von Weiten sah ich, dass in der Wohnung kein Licht brannte. Ganz praktisch, so kann ich wenigstens in Ruhe duschen, dachte ich zumindest.
Kaum war ich zum Lift eingebogen kam mir Mizuki (das älteste Gastkind) entgegen und faselte etwas vom Hanabi (=Feuerwerk). Die vielen Leute sind mir ja schon im Zug aufgefallen, aber die sind alle in Ichigawa, also viele Stationen vor Inage ausgestiegen. Und im Vorbeifahren habe ich gesehen, wie sich die Massen an Menschen (viele davon im sommerlichen Yukata) an den Ufern des Flusses sammelten um sich das Feuerwerk anzusehen.
Anscheinend kann man es vom 10. Stock aus sehen, und die Kleine machte deswegen so einen aufstand. Sie ist jedoch glatt an unserer Wohnung vorbei gelaufen und lief mit einer Freundin in eine fremde Wohnung, ich hinterher und steh plötzlich in einer fremden Wohnung. Die Frau, die mich am Eingang begrüßt kenn ich jedoch von irgendwo, aber Namen waren noch nie meine Stärke. Meine Gastmutter und die anderen Kindern (+anderen Kindern, die ich wahrscheinlich auch schon mal gesehen habe) laufen hier herum und eilen alle zum Balkon. Eigentlich wollte ich mir so etwas ja ersparen, aber ich wurde mal wieder zu meinem Glück gezwungen.
Hunger hatte ich eigentlich gar keinen, weswegen alle sehr erstaunt waren, dass ich die vielen kleinen Snacks ablehnte. Auch trinken wollte ich eigentlich nichts, hab mir ja gerade eine große Flasche Calpico gekauft und davon auch schon einiges getrunken, aber Anstandshalber habe ich eine Dose Orangensaft getrunken während ich mir mit wenig Begeisterung das Feuerwerk angesehen habe. Ganz im Gegensatz zu den Kindern, die jedes Mal aufschrieen und sich aufführten wie die Affen.
Scheinbar hat man mir meine Lustlosigkeit angesehen und dann zum Glück nachdem das Feuerwerk zu Ende war, nachhause geschickt, mit einem Plastikteller mit ein paar Kleinigkeiten. Zuhause habe ich dann endlich in Ruhe geduscht und danach die kleinen Snacks gefuttert, waren ein paar frische Sojabohnen in der Schale, Pistazien und verschiedene Schokokekse und ein Muffin.
Obwohl es heute in Shinshuku 28°C hatte und es auch jetzt am Abend kaum kühler ist, ist mir doch ein gaaanz kleines bisschen kalt und ich krame im Schrank um mir meine Decke wieder zu holen, die beim letzten waschen nicht mehr den Weg zu meinem Futon gefunden hat. Stattdessen hatte ich letztes Mal ein großes Handtuch auf meinem Futon liegen, als ob das ein Ersatz wäre…
Ich habe dann noch in Ruhe Gameboy gespielt und schnell das Licht abgeschaltet, als ich hörte, dass die Familie zurückkommt. Reichlich spät für so Kleine Kinder, die dann auch noch ewig lang herum gespielt haben bis es endlich ruhig wurde.

Mittwoch, 29. Juli 2009

Sonntag -Shibuya



Heute bin ich wieder Richtung Shibuya aufgebrochen, das ich mir gestern wirklich nur unzureichend angesehen habe.
Von meiner Gastmutter habe ich sogar mal wieder den Schlüssel bekommen, da sie heute Abend auf ein Matsuri gehen und wohl wieder spät nach hause kommen.
Die Fahrt nach Schibuya dauerte ewig lange, aber als ich da war, war schon die Hölle los. Beim auschecken beim Bahnhof befinden sich eigentlich zahlreiche Schranken und da die meisten wie ich eine Suica Karte haben, klappt das auschecken sogar recht rasch. Trotzdem bildeten sich dort lange Warteschlangen, die zum Glück jedoch rasch voran gingen.
In Shibuya selbst war aber auch schon verdammt viel los, ich habe viele Kaufhäuser besucht, darunter das flippige, an Jugendlichen orientierte Shibuya 109, das eher konservative Seibu, das interessante Loft, bei dem sie eine ganze Ecke voll mit Bento - Boxen und deren Zubehör befindet, die Preise jedoch recht hoch sind, die meisten Sachen habe ich schon mal woanders günstiger gesehen.
An einer der Straßen habe ich sogar ein paar „Sitzgelegenheiten“ gesehen, aber als ich mit meinem Mittagessen dorthin wollte bin ich mal wieder in der Pampa gelandet und hab mich dann auf ein paar Stufen im Schatten nieder gelassen.
Shibuya ist grundsätzlich verdammt groß, mit vielen großen Einkaufsstraßen, aber auch kleinen verwinkelten Gassen, aber ehe man es sich versieht ist man auch schon mal draußen aus der Einkaufszone, wie mir das heute 2 mal passiert ist.
Ich habe ein paar Kleinigkeiten eingekauft, darunter aber auch ein wunderhübscher rosefarbener Sonnenschirm, den ich mit Sicherheit hier noch oft brauchen werde.
Momentan ist es wirklich sehr heiß und sonnig in Tokyo und das bei einer sehr hohen Luftfeuchtigkeit!
Da ich heute nur in Shibuya herum gelaufen bin haben mir die Füße heute nicht soo weh getan wie gestern, daher bin ich sogar recht lange in Shibuya geblieben, aber irgendwann will natürlich auch ich wieder heim. Auf der langen Heimfahrt habe ich ein wenig gedöst, die Zeit scheint so wirklich sehr viel schneller zu vergehen. In Inage habe ich meine Gastmutter, wie gewünscht angerufen, wozu ist mir jedoch ein Rätsel, wenn ich doch eh den Schlüssel habe?
Ich habe mich dann noch ein wenig bei Saty (dem Einkaufszentrum beim Bahnhof) umgesehen und sogar noch ein kleines Mitbringsel gekauft.
Um 21:20 Uhr war ich dann daheim, von der Gastfamilie noch keine Spur, aber am Tisch stand ein Teller auf meinem Platz, den ich jedoch erst nach der Abendlichen Dusche überhaupt bemerkt habe.
Die Gastfamilie ist dann erst gegen 22 Uhr heim gekommen, mit sehr vielen Goldfischen, die man bei den meisten Matsuris hier bei einem kleinen Spiel fangen und gewinnen kann.
Die Gastmutter ist noch eine Ewigkeit aufgeblieben, hat ferngesehen und auf ihren Mann gewartet, aber kaum war der da, ist sie schlafen gegangen. Sehr seltsam.

Link zum Fotoalbum:
http://picasaweb.google.com/galaxia1409/Japan09

Samstag-HARUJUKU


Heute bin ich auf um mir Harujuku und den gleich in der Nähe liegenden Yoyogi Park samst Schrein anzusehen.
Manch einer wird Harujuku vielleicht sogar ein Begriff sein, besonders wenn man die Musik (Clips) von Gewen Stefanie kennt bei denen eigentlich immer ihre Harujuku Girls mit ihren flippigen Outfits auftreten, diese Stylings sieht man hier in Harujuku wirklich überall, und die dazu passenden Shops gibt es hier natürlich auch.
Als ob mein Weg zur Schule nicht schon lang genug wäre (ne gute Stunde) fahre ich heute die Strecke noch weiter ab und steige dann auch noch in die Yamanote-Line (Tokyos Ringlinie) um. In Harujuku angekommen habe ich sofort eine lange Shopping-Fußgänger-Straße vor mir. Ich wollte zwar zuerst die Park-Tour machen, aber wenn ich schon da bin.
Die Straße schlängelte sich zwischen den verschiedensten Shops hindurch aus denen fast immer Musik und schreiende Verkäuferinnen zu hören ist. An Klamotten habe ich hier nichts gefunden, alles viel zu speziell und auch noch recht teuer, wie ich festgestellt habe.
Irgendwann bin ich dann auf einer größeren Straße gelandet auf der es auch einige der richtig großen, mehrstöckigen Shops gibt, darunter übrigens inzwischen auch ein H&M.
Es war verdammt viel los, kaum ein durchkommen in den Geschäften und meterlange Schlangen vor den Kassen, zum Glück hab ich mich da nicht anstellen brauchen.
Irgendwann gegen Mittag bin ich dann wieder beim Ausgangsbahnhof Harujuku gelandet und dort beschlossen nun mein Mittagessen im Park zu essen. Das Essen zu kaufen war ja kein Problem, aber wo bitte ist der Eingang zum Park??? Zu sehen ist er auf jeden Fall, aber mich und das Grünzeug trennten ein hoher Zaun und einige Bahngleise…
Ich lief also die Straße weiter entlang, irgendwo muss es ja einen Übergang oder eine Unterführung zum Park geben. Naja denkste…
Die Straße führe mich an der gesamten Länge des Parks vorbei und am Ende sogar noch weg davon. Durch viele kleine Gassen und einer Engelsgeduld bin ich dann irgendwo am anderen Ende des Parks gelandet und die Gegend kannte ich sogar schon. Als ich in Ueno war habe ich mich in diese Gegend verirrt. Nun aber hatte ich nun endlich die Gelegenheit den Park zu besuchen, gleich am Eingang steht ein großes hölzernes Toori und dahinter eine elend lange Allee durch einen Wald. Weit und Breit keine Sitzgelegenheit. Ich bin die ganze Allee entlang gelaufen und dieser Weg führte mich auf der anderen Seite der Bahngleise wieder zurück nach Harujuku…
Irgendwo auf diesem langen Weg gab es eine Abzweigung zum Schrein und dort bin ich gerade zur rechten Zeit angekommen, denn es fand wohl gerade eine Shintoistische Hochzeit statt und alle wurden zum Gruppen Foto hergerichtet. Eine Braut in einem mächtigen weißen Hochzeits-Kimono wurde heraus geführt und um sie herum wuselten einige Gehilfinnen um die lange Schleppe zu halten oder ihr sonst wie zu helfen. Muss ziemlich heiß gewesen sein in diesen Massen von Stoff und Brokat. Sie wurde auch ständig abgetupft damit sie ja perfekt aussieht auf den paar Fotos die gemacht wurden. Viele Touristen und Schaulustige, darunter auch ich, machten Fotos von dem Ganzen.
Als das Spektakel vorbei war ging ich weiter in den Schrein hinein und fand sogar ein paar nette Sitzplätze im Schatten. Perfekt, denk ich mir, und packe mein Essen endlich aus. Ich hatte es noch nicht einmal vollständig vom Plastik befreit, da kommt schon ein Wachbeamter und teilt mir mit, dass das Essen und Trinken (!) hier verboten ist, ich solle doch ins Bunkakan (wörtlich übersetzt eigentlich Kulturgebäude) gehen und dort essen.
Nun gut, ich packe also alles wieder ein und mache stattdessen Fotos von dem hübschen Schrein, aber direkt vorm Allerheiligtum durfte man auch das nicht machen. Nur kucken und Münzen rein werfen…
Der ganze Schein scheint dem Thema Liebe gewidmet zu sein, hier scheinen häufig Hochzeiten statt zu finden und bei den Omamoris (Glücksbringer und Schutzamulette) konnte man auch ein Liebes-Set kaufen, mit 2 Omamoris, eins für Ihn und eins für Sie. Hab ich übrigens gekauft *g*
Da ich schon ziemlich hungrig war (und Trinken wollte ich auch endlich) habe ich mich dann auf gemacht zu diesem fragwürdigen Bunkakan und nach einer scheinbaren Ewigkeit bin ich dort auch angekommen. Das betreffende Gebäude enthält ein Museum, ein Restaurant, einen Mitbringsel-Shop und einen „Rest-Room“ den ich dann auch Benutzte, bzw. habe ich mich draussen in den Schatten gesetzt. Kaum war ich beim Essen kam auch schon ein Spatz daher und hat den Nebentisch nach Essensresten abgesucht.
Die Spatzen hier tun mir wirklich Leid, die Japaner sind so ordentlich und reinlich, dass eigentlich selten irgendwas zu finden ist, daher ist auch die Zahl der Spatzen (aber auch die der Tauben) enorm gering im Gegensatz zu europäischen Verhältnissen.
Der kleine schlaue Spatz hat bemerkt, dass ich etwas Essbares bei mir habe und hat mich förmlich flehendlich angestarrt, diesen Blicken und zarten Annäherungsversuchen konnte ich nicht widerstehen und so habe ich ihm ein paar Krümel Reis zugeworfen, über die er sich eifrig hermachte und einen Teil davon sogar mitnahm, anscheinend gibt’s Nachwuchs. Bei jedem Besuch kam der kleine Näher ran, zum Schluss saß er sogar direkt auf meinem Tisch. Scheinbar bekommt er selten solch Aufmerksamkeit und Massen an Futter.
Im Shop habe ich dann auch noch ein paar günstige und lange haltbare Süßigkeiten gekauft, sowie einen Handyanhänger.
Ich habe mich dann wieder Richtung Ausgang bewegt und siehe da, beim anderen Eingang des Bahnhofes hätte es einen wunderschönen und eigentlich kaum zu übersehenden Eingang gegeben.
Ich bin dann wieder in die Shopping Gegend gelaufen und wenn ich dachte dass vorher viel los sei, dann hab ich jetzt kein Wort dafür was am Nachmittag da los war! Die Leute wurden am Eingang der Shops wie in einer übervollen Disco abgefertigt! Da hab ich mich erst gar nicht rein getraut!
Ich bin dann lieber weiter der breiten Straße gefolgt und schließlich in einer Gegend gelandet die vor Marken-Shops nur so platzt, Gucci, Versace, Armani und wie sie alle heißen haben hier riesige Stores, denn Japaner lieben Markendesigner, denen kann man keine billigen Fälschungen andrehen…
Da das nicht so meine Preisklasse ist bin ich mal einfach weiter gelaufen, laut meinem Plan müsste ich ja in Shibuya raus kommen. Naja, nach vielen vielen Umwegen, bei denen ich schon mit wehen Füßen halb verzagte, bin ich sogar in Shibuya gelandet. Aber nach shoppen war mir da schon nicht mehr.
Dummerweise ist Shibuya riesig und sehr beliebt, viele kennen sicher das Bild Japans von den riesigen Kreuzungen, auf denen alle Kreuz und Quer laufen und rundherum nur riesige Kaufhäuser, blinkende Reklametafeln usw. Das ist Shibuya!
Ich bin nur in ein Kaufhaus gegangen und das eher auf der Suche nach einer Toilette und einem Pricora Automaten.
Als ich dann meinen Bahnhof gesucht habe, hab ich mich fast noch mal verirrt, denn hier hat jede Linie seinen Eigenen Bahnhof, getrennt von den anderen. So musste ich erst den von der JR Linie suchen, der die Yamanote Linie sowie meine Heimlinie die Sobu-Linie betreibt.
Die Heimfahrt war wahnsinnig lang, ich war fast 2 Stunden unterwegs, denn ich hab wohl den reinsten Bummelzug erwischt, der ständig auf andere Züge wartete und dann auch nur bis Tsudanuma fuhr. Dort musste ich auf den nächsten warten, der bis Chiba und damit auch bis zu meiner Station (Inage) fährt.
In Inage habe ich dann wie immer meine Gastfamilie angerufen, aber es ist mal wieder niemand ran gegangen. In solchen Fällen gebe ich ihnen 1 Stunde Zeit und dann komm ich eben nachhause. In der Zwischenzeit habe ich im Kaufhaus meines Vertrauens (Saty) noch ein paar Kleinigkeiten erworfen. Darunter ein dickes Kochbuch mit Bento-Rezepten (total günstig!) und 4 wunderhübsche Schalen im 100Yen Shop (die sind zwar Made in China, aber das muss ja niemand wissen).
Als die Stunde vergangen ist lief ich schwer bepackt nach Hause um dort festzustellen, dass niemand da ist.
Für solche Fälle gibt es im Vorraum zum Glück 2 Sofas auf denen ich es mir bequem machte (sogut das halt geht wenn die eine Lehne haben, die mir nur bis zum halben Rücken reicht).
Ich habe eine ganze dreiviertel Stunde gewartet bis die endlich antanzten und sich wenigstens reumütig entschuldigten.
Zum Abendessen gabs dann schnell gemachte Yakisoba (gebratene Nudeln mit Fleisch, Gemüse oder was einem sonst schmeckt). Danach schnell ins Bad und ins Bett, verdammt spät geworden!

Dienstag, 21. Juli 2009

Tag des Meeres





















































Heute ist ein Feiertag in Japan, der Tag des Meeres, ich hab also heute keine Schule und kann mich ein wenig in meiner Gegend umsehen.
Meine Gastfamilie hat heute in aller Frühe (na gut es war fast 9 Uhr) an meine Schiebetür geklopft und mir mitgeteilt, dass sie heute nach Disneyland fahren, ob ich nicht mitkommen wollen würde?
Nun ist es ja so, dass ich als Kind immer schon nach Disneyland wollte, wie so ziemlich jedes Kind, aber dieses Bedürfnis hat sich inzwischen gelegt und selbst wenn ich hinfahren wollen würde, wäre mir alleine sicher lieber als mit einer Horde kleiner Kinder…
Die Gastmutter meinte außerdem, dass es sehr spät werden würde und dass sie auswärts zu Abend essen würden und drückte mir daraufhin einen 1000Yen Schein (ca. 7-8€) in die Hand, ich solle mir was kaufen oder selbst essen gehen. Außerdem gab sie mir endlich den Schlüssel, damit ich nachhause kann ohne auf sie warten zu müssen. Mizuki hat mir noch detailliert erklärt wie man eine Tür aufsperrt und dann sind sie schon alle weg.
Mein Frühstück stand am Tisch, 2 kleine Onigiris in Plastikfolie und Tee.
Der Gastvater war noch zuhause, meinte aber er würde um kurz nach 9 Uhr das Haus verlassen. Ich aß also mein karges Frühstück und machte mich alsbald auf den Weg.
Ich war in der Früh noch unentschlossen wo es hingehen soll habe mich dann aber für Kameido und Kinshicho entschieden. Die Idee dazu stammt aus meinem kleinen Tokyo Führer, der wirklich sehr zu empfehlen ist.
Kameido liegt passender weise auf meiner Pendlerroute, ich muss also nicht einmal extra Fahrkarten bezahlen.
In Kameido angekommen verschlägt es mich jedoch sogleich in die umliegenden Kaufhäuser, aber leider habe ich nichts passendes gefunden, dafür aber einen schönen Supermarkt bei dem ich mich mit Essen eindeckte, denn in den Gegenden um die Tempel und Schreine gibt es eigentlich gar keine Kombinis.
Von den vielen eingezeichneten Tempel habe ich aber nur ein paar gefunden, aber zum Glück habe ich den großen, Namensgebenden Tempel gefunden, den Schildkröten Schrein. Schildkröten sind in Japan eines der Glückstiere, die verheißen ein langes und gesundes Leben. Daher wimmelte es in den Gewässern dieses Schreins nur so von Schildkröten, die sich auf den heißen Steinen in der Sonne räkelten.
Ich habe heute sogar eine kleine Bäckerei gefunden, die Brötchen und Torten in Schildkrötenform herstellt (siehe Bilder).
Vor einem großen Einkaufscenter habe ich dann mein üppiges Mahl verspeist und wurde dabei von den vielen herumlaufenden Kindern mit großen Augen angestarrt. Ich bin eine echte Attraktion hier, ein alter Mann ist sogar mit offenem Mund an mir vorbei gelaufen, starrte mich an und murmelte dann noch irgendwas hinter mir.
Im großen und ganzen war ich heute nicht so begeisterungsfähig wie an den vergangenen Tagen, deswegen bin ich heute auch relativ früh wieder nachhause gefahren. Um 6 Uhr war ich daheim und wie erwartet war außer mir keiner da. Ich konnte in Ruhe duschen und es mir „gemütlich machen“. Wobei ich anmerken muss, dass ich das letzte Mal im Flugzeug gemütlich gesessen bin.
Ich bin sogar zeitig ins Bett gegangen, so gegen 9 Uhr, die Gastfamilie ist jedoch weitaus später nachhause gekommen und hat einen dementsprechenden Krach gemacht.